Allgemeine Hinweise zum Parkett (FAQ)


1. Luftfeuchtigkeit – Fugenbildung / Arbeiten des Holzes

Das Parkett ist hygroskopisch, d.h. es passt sich der Luftfeuchtigkeit an. Dies dauert allerdings viele Tage bis wenige Wochen. Wenn die Luft zu trocken ist, trocknet auch das Holz aus und es schrumpft. Es entstehen Fugen in den Längsseiten – jedoch nicht / kaum an den Stirnseiten. Bei höherer Luftfeuchtigkeit nimmt das Holz diese auf und es dehnt sich aus. Die Fugen schließen sich (zum Teil) wieder. Je nach Holzart ist die Reaktionszeit unterschiedlich. Buche reagiert schnell – Eiche langsam. Eine langsame Feuchtewechselzeit ist positiv.

Beim Arbeiten (Ausdehnen oder Schrumpfen) des Holzes entstehen und schließen sich nicht nur die Fugen, der Holzboden neigt dabei auch zu Verformungen (fachmännisch Schüsselungen). Je breiter und dünner das Parkett / die Diele ist, umso stärker sind die Verformungen (– der Anstieg der Verformung dürfte wohl eher quadratisch zur Breite des Stabes sein). Die Fugenbildung ist zur Breite des Parkettstabes direkt proportional. Um dieses Arbeiten zu minimieren, verwendet man idealerweise wenig arbeitende Holzarten wie z.B. Eiche oder Merbau.

Bei stark arbeitenden Holzarten wie Buche oder kanadischem Ahorn ist die Verwendung von Mehrschichtparkett (2- Schicht-Parkett, 3- Schicht-Parkett, Fertigparkett, Landhausdiele) eine sinnvolle Lösung, da durch die Verleimung das Arbeiten stark reduziert wird, wie man dies auch vom Furnier kennt. Da das Holz fast nur in der Breite, aber nicht in der Länge arbeitet und beim Mehrschichtparkett die untere Schicht senkrecht zur Deckschicht verleimt ist, heben sich die Kräfte zum Teil gegenseitig auf.

Die relative Luftfeuchtigkeit sollte ca. 50-60 % betragen. Dies ist im Winter ohne Luftbefeuchtung nicht zu erreichen. Die Luftfeuchtigkeit sollte auf keinen Fall dauerhaft unter 40 % betragen. Im Sommer ist eine Luftbefeuchtung nur in seltenen Fällen notwendig.

Eine Luftfeuchtigkeit von ca. 50 % sorgt nicht nur für ein gutes Klima Ihres Holzbodens, sondern ist auch gut für Ihre Musikinstrumente (diese müssen dann seltener gestimmt werden), für Möbel und Kunstwerke aus Holz und natürlich auch für Gesundheit und Wohlbefinden – für Ihre Atemwege und bei trockener oder empfindlicher Haut.

2. Holztabelle: In Deutschland typische Holzarten für Holzfußböden

Holzart

mittleres Schwundverhalten²

Feuchtewechselzeit

Härte in Brinell

Dichte (kg/m³)

Laubhölzer:

       
Europäischer Ahorn 0,21 bzw. 0,26 langsam 30 640
Kanadischer Ahorn 0,27 bzw. 0,33 mittel 34 700
Buche 0,31 schnell 34 710
Eiche 0,26 langsam 34 710
Esche 0,30 langsam 38 700
Kambala (Iroko) 0,24 langsam 30 650
Kirschbaum 0,23 mittel 29 600
Merbau 0,20 langsam 40 800
Nussbaum 0,24 langsam 26 670
Olive 0,14 mittel 47 840
Teak 0,21 langsam 30 680
Wengé (schwarzes Tropenholz) 0,28 langsam 25 820

Nadelhölzer

       
Fichte 0,29 schnell 12 460
Kiefer 0,28 schnell 19 520
Lärche 0,22 mittel 19 600
Pitch Pine 0,25 mittel 36 660

Gras

       
Bambus 0,15 langsam 40 750

² Bei 1 % Feuchteänderung des Holzes

 

Wir weisen darauf hin, dass diese Werte je nach Holzcharge variieren können. Wichtig ist dabei, dass das mittlere Schwundverhalten in Kombination mit der Feuchtewechselzeit betrachtet werden muss.

Der Wert für Kirschbaum und Nussbaum ist leider etwas fragwürdig, da es sich nicht auf eine Herkunft bezieht. Weiterhin ist z.B. bei Ahorn typisch, dass dieser so zugeschnitten wird, dass eine schönere Struktur entsteht, dabei aber gleichzeitig ein maximales Arbeiten des Holzes bezweckt wird (zweiter Wert). Seit ca. 1990 wird meist der teurere, hellere und schöner gemaserte kanadische Ahorn verlegt.

Das theoretisch geringe Arbeiten der Olive hat sich für mich und viele andere Parkettbetriebe in der Realität nicht bestätigt. Bei der Olive mag die Fugenbildung durchaus gering sein, aber die Schüsselungen des Parketts (Verformungen) sind stark. Bambus ist ein Gras und arbeitet nicht nur in der Breite, sondern auch in der Länge, sodass auch größere Stirnfugen bei massiven Bambusböden entstehen.

Alle anderen Werte halte ich für zuverlässig. Es ist auch zu beachten, dass es neben dieser deutschen Tabelle auch noch Tabellen aus anderen Ländern gibt, die etwas abweichen.

Im Detail ist hier eine Beratung nötig.

3. Fugen Holzkitt

Fugen entstehen bei zu niedriger Luftfeuchte, bzw. bei sehr alten Parkettböden, weil diese unter Umständen etwas zu feucht eingebaut wurden, da die Trocknungsmöglichkeiten der Parketthersteller damals schlechter waren.

Fugen können bei geklebten Böden mit Holzkitt gespachtelt werden.

Bei genagelten, geschraubten und schwimmend verlegten Holzböden ist ein auskitten der Fugen wegen der geringen Haltbarkeit nicht sinnvoll. Der Kitt ist eher porös und zerbröselt schnell, wenn beim Betreten eines Parkettstabes (einer Holzdiele) dieser z.B. einen Millimeter nachgibt, aber die angrenzenden Stäbe sich nicht bewegen. Ein Ausfugen mit Acryl wäre etwas elastischer, hat sich aber in der Praxis nicht bewährt.

Ein Ausfugen mit Spezialkitt (wie im Bad) ist einerseits sehr teuer, andererseits ist die Haftung wegen des alten Schmutzes in den Fugen auch nicht ausreichend. Dieses Vorgehen ist also auch kaum aussichtsreich, wenn man alle Fugen nicht perfekt sauberkratzt.

Bei alten Parkettböden und Dielen verleihen die Fugen und auch das typische Knarren dem Boden eine Authentizität. Ihr Boden ist nach dem Renovieren eine Antiquität mit Charme.

4. Kratzer

Kratzer in geölten oder gewachsten Holzböden können mit Öl oder Wachs nachbehandelt werden, sodass der Boden wieder geschützt ist. Nach wenigen Wochen Sonnenschein dürfte der Kratzer farblich kaum mehr ins Gewicht fallen. Bei Lacken sind Retuschierungen kaum möglich. Hier ist ein Schleifen eines kompletten Zimmers nötig. Tiefe Dellen lassen sich vom Fachmann mit Heißwachs ausbessern, unabhängig von der Oberflächenbehandlung.

5. Filzgleiter

Unter Stühlen sollte man Filzgleiter schrauben (Bei genagelten Filzgleitern könnte sich der Nagel lösen!). Unter Tischen und Möbeln kann man Filzgleiter kleben. Geklebte Filzgleiter funktionieren nicht unter Stühlen, da die Belastung viel zu groß ist und die Gleiter sich schnell lösen. Unter den Stühlen sollten die Filzgleiter überprüft und in der Regel alle paar Jahre ersetzt werden, da der Filz dünner wird. Bei einigen Stühlen sollten die Gleiter des Stuhlherstellers verwendet werden (z.B. bei Stahlrohrstühlen).

6. Weichmacherwanderung

Alle weichen (biegsamen / gummiartigen) Kunststoffe enthalten viele Weichmacher. Diese Weichmacher können mit dem Lack (Öl) reagieren. Häufig verursachen Türstopper (Edelstahlzylinder mit schwarzem Gummi auf der Unterseite) dunkle Flecken auf dem Boden. Anti- Rutschmatten für Teppiche können auf dem Lack festkleben oder den Lack anlösen, sodass das Muster der Matte auf dem Lack fühlbar ist. Deshalb sollte man beim Kauf im Fachhandel nach parkettgeeigneten Produkten fragen.

Die Lacke sind in den ersten Monaten nach dem Auftrag empfindlicher hinsichtlich Weichmacher als ein sehr alter Lack. Ebenso sind die vom Handwerker verwendeten Lacke reaktionsfreudiger als UV-Lacke auf Fertigparkett. „Auf meinem bisherigen Lack hat es kein Problem gemacht“, ist somit als Argument hinfällig.

7. Kleberreste auf Parkett/ Klebebänderrückstände/ Kaugummi

Wenn sich auf Ihrem Parkett Kleberreste z.B. von Aufklebern oder Kreppbändern/ Panzertapes oder Kaugummis befinden, können diese mit Orangenschalenöl in der Regel entfernt werden. Das Orangenschalenöl ist ein mildes Lösungsmittel und sollte nur selten und vorsichtig eingesetzt werden, da es Oberflächen angreifen kann.

8. Abdecken von Parkett oder Treppen

Der Parkettlack sollte mindestens 4 Tage alt sein (es gibt Ausnahmen), wenn man ihn abdecken möchte (bei Fertigparkett sofort). Das Klebeband sollte auf der Sockelleiste und danach immer auf der vorherigen Abdeckbahn verklebt werden, so dass kein Kontakt zum Parkettboden entsteht. Wir raten von Panzertapes ab, da diese sehr große Schäden auf Lacken, Türen, Wänden und selbst Natursteinböden verursachen können. Sie sollten im Malereinkauf nach geeigneten Materialien fragen. Bedruckte Milchtütenfolien (Tetra) immer nach oben wenden, da sich das bedruckte Muster im Lack abzeichnen könnte. Lacke sind in den ersten Wochen reaktionsfreudiger!

Bei Treppen raten wir zu einer Trocknungszeit von mindestens 2 Wochen, bevor abgeklebt wird. Hier muss leider das Klebeband aufs Holz. Der Maler möchte schnell arbeiten, da sich die Kreppbänder nach Wochen nur sehr schwierig entfernen lassen!

9. Bürostühle auf Parkett

Bürostühle benötigen parkettgeeignete Stuhlrollen nach DIN 68131. Die Standardstuhlrollen sind für Teppiche ausgelegt. Diese sind zu hart für Parkett und Landhausdielen und beschädigen und zerquetschen die Holzfasern. Zusätzlich wäre eine parkettgeeignete Schutzmatte sinnvoll, insbesondere wenn der Nutzer diesen Platz sehr häufig nutzt und/ oder ein höheres Körpergewicht hat.

10. Rotweinflecken bei Parkett

Nach über 20-jähriger Tätigkeit habe ich nicht einen Holzboden wegen Rotweinflecken abgeschliffen, obwohl dieses Problem von Kunden häufiger thematisiert wird. Typische Probleme sind überlaufende oder undichte Blumentopfuntersetzer, undichte Heizung, Spülmaschinen oder Urinflecken von Haustieren.

11. Urinflecke von Haustieren auf Parkett

Bei geölten Eichenböden lässt sich der schwarze Urinfleck mit Woca Gerbsäureflecken-Spray (Woca Tanin Spot Neutralizer) etwas aufhellen oder fast komplett entfernen. Bei lackierter Eiche oder sehr starken Flecken hilft nur ein Schleifen des Bodens u.U. mit Austausch der dunkelsten Stellen.

12. Bläuepilze bei Parkett (Bläue, Blauschimmel, Grauschimmel)

Bläuliche oder graue Streifen parallel zur Holzstruktur sind typisch für Buche und Nadelhölzer. Bei neuen Böden wird die Bläue aussortiert. Dieses Holz wird für Dachlatten oder deckend gestrichene Sockel verwendet. Die Bläue kann aber auch später kommen. Es ist die erste Form des Zerfalls von Holz. Der Schaden ist aber nur optisch, die Festigkeit des Holzes wird dadurch nicht beeinträchtigt. Wir bekämpfen dies weder chemisch noch versuchen wir diese Optik zu retuschieren.

13. Insektenbefall bei Parkett

Ein Insektenbefall tritt in aller Regel erst bei einer Holzfeuchte von mindestens 15 % ein. Massives Parkett/Fußbodendielen werden mit einer Feuchtigkeit von 9 % (+/- 2 %) ausgeliefert (Fertigparkett 8 % / +- 2 %). Dieser Wert ist dem Klima eines bewohnten, beheizten Hauses angepasst. Es ist unrealistisch, dass bei normaler Nutzung 15 % Holzfeuchte erreicht werden.

In der Regel ist bei Insektenbefall davon auszugehen, dass es Feuchtigkeitsprobleme gibt oder früher gegeben hat: feuchte Wände, undichtes Dach, Fenster, Heizung, hohe Luftfeuchtigkeit im Bad/Küche usw.

Besonders anfällig sind Nadelhölzer für Schädlingsbefall.

Wir bekämpfen dies nicht chemisch: Wir tauschen stark beschädigte Stellen aus, nach Absprache auch größere Flächen. Auch hier gilt für uns: Einzelne Wurmlöcher verleihen dem alten Boden Authentizität und sind typisch für eine Antiquität.

14. Windrisse

Windrisse sind Risse bzw. Wuchsfehler die bereits im gewachsenen Baum vorhanden waren. Beim Parkett entstehen dann kleine Absplitterungen oder Aufwölbungen. Das aufgewölbte Holz ist dann so dünn wie ein Furnier und die Aufwölbung lässt sich mit dem Finger nach unten drücken.

Windrisse sind teilweise beim Verlegen oder Schleifen des Holzbodens ersichtlich und werden dann auch ausgetauscht. Das Problem ist, dass manche Windrisse erst nach dem Lackieren erkannt werden können. Deshalb stellen sie laut Gutachter keinen Mangel dar.

Wir bessern diese Stellen mit Heißwachs aus. Besonders anfällig für Windrisse ist Eiche Mosaikparkett oder Eiche Hochkantlamelle (HKL). Bei der Holzbodenproduktion werden zuerst große Stäbe und Dielen hergestellt – aus den Resten wird Mosaikparkett / HKL hergestellt. Das Problem der Windrisse haben alle Hersteller, die guten sortieren aber schon einiges aus.

Mit Ausnahme des Eiche Mosaikparketts und der Eiche Hochkantlamelle ist das Problem in den hierzulande verwendeten Parkettholzarten sehr selten. In Mehrschichtparkett/ Mehrschichtdielen ist dieses Problem extrem selten.

15. Lösemittel

Wir verwenden lösemittelfreie Kleber und lösemittelarme Dispersionslacke.

16. Ausbesserungen alter Holzböden

Grundsätzlich bessern wir loses oder beschädigtes Parkett nach Absprache aus. Wir können auch bei alten Böden Parkett in Sondergrößen liefern (meist 3-4 Wochen Lieferzeit!). Es ist zu bedenken, dass Ihr alter Boden im Laufe der Zeit durch Oxidation und Licht eine Patina erhalten hat, die das neue Holz nicht hat. Je älter Ihr Boden ist, desto größer kann der Unterschied zum Bestand werden. Zu Bedenken ist auch, dass je nach Charge des Holzes Unterschiede entstehen. Die Qualität und Optik des Holzes hängen von der Wuchsgeschwindigkeit (Klima, Lichtverhältnisse) und Bodenqualität (Mineralisierung) ab.  Bei manchen Holzarten wie Buche und Ahorn kommt hinzu, dass die Oberflächenbehandlung je nach Holzcharge eine unterschiedliche Anfeuerung (kräftigere Farbe durch Lack oder Öl) bezwecken kann. D.h. ein beim Reparieren farblich einheitlicher Buche-Boden kann nach dem Lackieren/Ölen Farbunterschiede zwischen alt und neu deutlich erkennen lassen. Ein reparierter Boden, der Farbunterschiede zwischen alt und neu erkennen lässt, kann nach dem Lackieren einheitlicher werden. Dies ist vom Parkettleger nicht steuerbar!

Bei Fichte und Pitchpine-Böden können wir in kleinen Mengen Altholz zur Verfügung stellen, um Farbunterschiede zu minimieren. Dieses Reparaturholz passt farblich natürlich viel besser, ist aber weder farblich noch qualitativ perfekt.

17. Probleme beim Schleifen alter Böden

Bei einer Besichtigung (Angebotserstellung) Ihres alten Fußbodens kann der Fachmann folgendes nicht erkennen:

  • Probleme unter Teppichen und Möbeln
  • Undichte Fenster, Dächer und Heizungen, mangelhafte Abdichtung der Kellerbodenplatte etc.
  • Verfärbungen, Schwelbrand oder Insekten-/Wurmbefall bei deckenden Anstrichen oder Spachtelungen (typisch bei alten Dielen und Holztreppen)
  • In sehr seltenen Fällen kann es sein, dass eine chemische Substanz (z.B. Reiniger, Säure, Medikament) ausgelaufen ist und dies keine Verfärbung verursacht. Nach dem Schleifen ist weiterhin nichts sichtbar, aber nach dem Lackieren (Ölen) entsteht eine rote oder grünliche Verfärbung. Das heißt: Die chemische Substanz geht mit dem Lack (Öl) eine Reaktion ein, die Verfärbungen verursacht. Glücklicherweise tritt dieser Fall sehr selten und meist nur kleinflächig auf.
18. Mitteilungspflichten des Kunden

Grundsätzlich muss der Kunde dem Handwerker folgendes mitteilen:

  • Wo sind Steigleitungen?
  • Gibt es eine Fußbodenheizung/Wandheizung?
  • Aufheizprotokoll bei neuer Fußbodenheizung
  • Bei neuen Estrichen: Gibt es spezielle Zusätze des Herstellers, die spezielle Feuchtigkeitsmessmethoden des Estrichs erfordern? Muss hier der Estrichleger/Estrichhersteller messen?
  • Ist Ihr Estrich für Parkett geeignet oder nur eingeschränkt geeignet? (Dies betrifft meist nur Fertigteilestriche oder sehr spezielle Fußbodenheizungssysteme)
  • Lösen Brandmelder automatisch einen Feuerwehreinsatz aus?
  • versteckte Probleme

 

Weitere Pflichten des Kunden:

  • Der Kunde stellt Wasser, Strom, WC und Heizung in ausreichender Menge kostenlos zur Verfügung.
  • Der Kunde sorgt für Baufreiheit (andere Handwerker oder Materialien dürfen nicht im Weg stehen)
  • Der Kunde ist für das Klima (ca. 50 % Luftfeuchte und 20 °C) und das Lüften der Baustelle verantwortlich: Estrichtrockung, Kleber, Lacke und Öle benötigen Wärme zum Trocknen!
  • Der Kunde kontrolliert, dass kein Wasser auf den Estrich kommt. Wir kontrollieren die Estrichfeuchte nur an wenigen Stellen und können partielle Wasserschäden nicht erkennen! (Mitteilug des Kunden nötig!). Bei Anhydritestrichen besteht des Weiteren die Gefahr einer Vergipsung, d.h. der Estrich wird weicher.
19. Estrichtrocknung

Die Estrichtrocknungszeiten der Hersteller beziehen sich auf normale klimatische Verhältnisse. Eine Trocknung dauert meist länger, da die Feuchtigkeit im Haus höher ist als erwünscht. Meist kommt die Feuchtigkeit außerdem von anderen Materialien (wie zum Beispiel Putz) noch hinzu. Da inzwischen alle Häuser sofort gedämmt werden und dies meist mit Styropor, welches sehr dicht ist, kann die Feuchtigkeit nicht mehr diffundieren, sondern nur durch Lüften entweichen (am besten 2-3maliges Stoßlüften pro Tag). Trocknungsbeschleuniger beschleunigen auch nur bei gutem Klima und funktionieren nicht bei sehr hoher Feuchtigkeit. Nur Schnellestriche (chemische Bindung des Wassers) sind zuverlässig.

 

Aufgrund der heutig üblichen sofortigen Wärmedämmung ist eine Trocknung des Estrichs meist nur mit Bautrocknern in angemessener Zeit zu erreichen!

Bautrockner funktionieren nur bei ausreichender Wärme (mindestens 18° C, besser wären 22° C).  Allgemein sollte die Baustelle im Winter gut beheizt sein (auch ohne Bautrockner), da warme Luft mehr Wasser aufnimmt und beim Lüften somit eine größere Wassermenge entweicht. Ein zu früher Einsatz von Bautrocknern (Estrichleger und Verputzer fragen!) und eine zu große Hitze sollte vermieden werden. Die Bindemittel (Zement, Anhydrit) benötigen in der Anfangszeit Wasser, das chemisch gebunden wird. Ist in der Anfangsphase nicht ausreichend Wasser vorhanden, können Risse entstehen und die Qualität verschlechtert sich.

Für die Trocknung ist alleine der Bauherr verantwortlich.

20. Lichteinstrahlung und Oxidation

Parkett ( bzw. Holz) neigt durch Lichteinstrahlung ( hauptsächlich Sonne) und Oxidation zu Farbveränderungen. Helle Hölzer werden dunkler ( Ahorn, Buche, Eiche) und dunkle Hölzer werden meist heller ( Nußbaum, Räuchereiche, Wenge) . Tropenhölzer und Kirsche werden in der Regel dunkler.( Bei extremer Sonne ( z.B. Schaufenster, das niemals beschattet wird) wird die Oberfläche unabhängig der Holzart weißlich.) Allgemein setzt eine Vergilbung ein- bei Ahorn und Buche schneller und kräftiger. Diese Problematik ist beim Verschieben oder Entfernen von Möbeln/ Teppichen und Umzügen zu berücksichtigen.

21. Kann man geöltes (gewachstes) Parkett lackieren? / Kann man lackiertes Parkett ölen (wachsen)?

Nach dem Schleifen eines Bodens kann man die neue Oberflächenbehandlung frei wählen. Man sollte jedoch einige Zeit vor dem Schleifen den Boden nicht mehr einpflegen- insbesondere sehr häufig gewachste Böden können problematisch sein – hier ist ein individuelles Beratungsgespräch notwendig.

22. Kann ich jede Holzart als Parkett verlegen lassen?

Einige Holzarten sind qualitativ viel zu schlecht, z.B. splittert die Pappel stark und hat eine sehr schlichte Struktur und Farbgebung. Deshalb werden solche Holzarten eher für Sperrholzplatten, Spanplatten usw. verwendet. Einige Holzarten sind ländertypisch. Früher gab es in Frankreich Kastanienparkett. In Südeuropa sind Exotenhölzer beliebt. In Kanada und Osteuropa ist Esche beliebt. Esche und Tropenholz sind in Deutschland eher selten, Kastanie ist hier unbekannt.

Wenn Sie einen sehr speziellen Holzartenwunsch haben, lässt er sich am ehesten als Massivparkett realisieren. So ist Pitchpine als Massivdiele erhältlich – nicht aber als 3-Schicht- Landhausdiele. Grundsätzlich sollten Sie bei uns anfragen.

Das Angebot an Parkettholzarten hängt immer von der momentanen Mode ab. Da ab 2010 Nadelholzböden und helle Laubhölzer nur noch selten nachgefragt werden, ist auch das Angebot geringer geworden. Oregon- Pine, Birke oder Hevea (Gummibaum) sind äußerst schwierig oder gar nicht mehr erhältlich. Als um die Jahre 2005-2010 schwarze Parkettböden in Mode kamen, war seinerzeit auch Panga-Panga erhältlich, das heute in Vergessenheit geraten ist.

23. Welche Qualitätskriterien sind für Holzböden wichtig?

Stark arbeitende Holzarten (z.B. Buche und Ahorn) sollten als mehrschichtiges Parkett oder Landhausdielen (3-Schicht-Diele) verarbeitet werden, insbesondere bei Fußbodenheizung um Fugenbildung und Verformungen zu reduzieren.

Die Bedeutung der Härte des Holzes wird meist völlig überschätzt. Natürlich sollte man keinen Nadelholzboden im Gewerbebereich verwenden. (Siehe Tabelle der Holzhärte unter Punkt 2.)

Bedeutender sind jedoch meist optische Beeinträchtigungen durch Kratzer und Beschädigungen: Bei sehr hellen, astarmen Böden (z.B. Buche und Ahorn) sind Kratzer extrem störend. Bei dunkleren Böden oder solchen mit Ästen sind Kratzer weniger auffällig oder sogar Teil einer gewünschten Patina (insbesondere bei Dielen).

Auf lange Sicht ist es auch erheblich, welche Patina entsteht. Bei Buche und Ahorn ist in Abhängigkeit zum natürlichem Lichteinfall nach wenigen Jahren mit einer unerwünschten Vergilbung zu rechnen. Diese lässt sich beim Schleifen aber wieder entfernen.

Im Laufe der Jahrzehnte bekommen einige Holzarten eine schönere Patina: Eiche und die meisten Tropenhölzer werden etwas dunkler und gleichmäßiger. Nussbaum und schwarze Holzarten werden heller. Nadelhölzer werden in Farbe und Struktur kräftiger. Bei fast allen Holzarten entsteht mit der Zeit eine größere Tiefenwirkung der Struktur, welche durch eine Ölbehandlung nochmals betont wird.

Fugenbildung, kleine Kantenbeschädigungen und Vertiefungen können im Altbau (insbesondere Fachwerkhaus, Schloss oder Loft) eine Patina erzeugen, die bedeutend für das gesamte Erscheinungsbild des Hauses ist. Hier würde ein neuer perfekter Boden eher steril wirken. Hierfür bieten wir Altholzböden an.

Bei manchen exotischen Parkettarten ist zu bedenken, dass Mineralieneinschlüsse Probleme beim Lackieren verursachen können, sodass nur ein Ölen der Parkettfläche möglich ist. Bei Merbau ist problemlos beides möglich. Die meisten Tropenhölzer lassen sich gut oder sehr gut ölen.

Beim Ölen einzelner europäischer Hölzer ist die starke Saugfähigkeit (Sättigung mit Öl dauert bei Buche und Ahorn länger) oder die sofortige Vergilbung (Ahorn) zu bedenken.

Stark saugende Hölzer müssen in der Anfangsfase häufiger nachgeölt/ nachgewachst werden ( bei Lack unbedeutend).

24. Sauberlaufzonen

Am Eingangsbereich sollte ein geeigneter Fußabtreter vorhanden sein, der aber nur bei regelmäßiger Reinigung seinen Zweck erfüllt. Wenn das Parkett bereits im Eingangsbereich liegt, sollte hier zusätzlich eine Sauberlaufzone in den Parkettboden integriert werden (z.B. Kokosmatte). Dies ist im Gewerbe oder öffentlichen Bereich besonders wichtig!

25. Trittschallschutz

Bei schwimmenden Estrichen sollte der Trittschallschutz ausreichend sein. Bei Altbauten –insbesondere Holzbalkendecken – ist dies nicht oder selten der Fall. Hier kann eine spezielle Trittschallschutzmatte verlegt werden. Bitte sprechen Sie uns darauf an, wenn dies gewünscht wird. In der Regel lehnen die meiste Kunden dies aus Kostengründen ab.

26. Brandschutz- Brandschutzlack

In den letzten Jahren hat die Bedeutung des Brandschutzes stark zugenommen. Auf Fluchtwegen – in der Regel Flure und Treppenhäuser in Bürogebäuden und öffentlichen Gebäuden – sollte ein Planer die gesetzlichen Vorschriften prüfen. In der Regel hat ein Handwerker oder Architekt nur geringe bis mittlere Kenntnis des Themas. Hier bedarf es der Begutachtung eines Brandschutzgutachters oder eines speziell geschulten Architekten, um bei den Vorschriften den Überblick zu behalten. Wir planen keinen Brandschutz für unsere Kunden, können aber von der Fa. Loba ein Brandschutzlacksystem anbieten, die den Brandschutz verbessert: Nach Absprache des Brandschutzplaners mit einem Anwendungstechniker der Fa. Loba kann man klären, ob ein Parkettboden mit normalen Lacken oder mit dem Loba WS Sealer FR den heutigen Anforderungen gerecht wird. Häufig ist ein normaler Lack ausreichend, wenn der Parkettboden verklebt und ausreichend dick ist.

27. Rutschsicherheit Sportboden/ Tanzboden/ Gewerbe

Sportböden und Tanzböden bedürfen spezieller Lacke, um die optimale Rutschsicherheit zu erreichen. Danach bedürfen sie spezieller Pflegemittel, um die optimale Rutschsicherheit zu erhalten. Bei Sportböden ist nach DIN geregelt, welche Rutschsicherheit gegeben sein soll und somit für den Parkettleger eindeutig klar, welchen Lack er verwenden soll. Leider liegen bei Tanz- und Ballettböden keine Normen vor, so dass der Kunde selbst wissen muss, was er möchte. Auch Bundesverbände für Tanz und Ballett konnten mir bisher keine verbindliche Antworten geben. Das Risiko, dass es etwas zu rutschig oder zu stark bremsend ist, liegt beim Kunden.

Wir können vier Verschiedene Rutschsicherheitsklassen bieten.

A, Lacke ohne Klassifizierung der Rutschklasse (Wohnung, Büro)

B, Lacke für Sportböden nach DIN 18032 (für Sportböden und vielleicht Ballett und Tanz)

C, Lacke anti-Slip R 9 (Büro und vielleicht für Ballett und Tanz)

D; Lacke anti-slip R 10 (Werkstätten , Sanitär und Fluchtwege)

Der Fachplaner ( Architekt) des Kunden hat uns hier eine Vorgabe zu erstellen. Da die Lacke R 9 und R 10 zu einer schnelleren Verschmutzung neigen, werden in aller Regel eher die Lacke ohne Klassifizierung der Rutschklasse verwendet. Wir übernehmen keine planerische Haftung! Bisher hat sich für uns ausnahmslos nur die Anwendung Ballett und/ oder Tanz als problematisch herausgestellt. Der Kunde kann sich auch jederzeit bei Anwendungstechnikern unseres Lacklieferanten informieren.

Wenn uns vom Kunden keine Anforderungen gestellt werden, verwenden wir  in aller Regel Lacke ohne Klassifizierung der Rutschklasse.

28. Rosetten am Heizkörper

Kunststoffrosetten werden durch Hitze und UV- Licht mürbe und zerbröseln.

Je nach Qualität müssen diese ca. alle 15-25 Jahre ausgetauscht werden. Diese muß der Kunde ersetzen ( nicht der Parkettleger).

29. Berechnung der Flächen / Sockel

Grundsätzlich werden Türen bis 90 cm übermessen. Kleine Flächen bis 0,1 m² werden ebenso übermessen. Dies ist in der VOB so geregelt und gilt auch nach BGB. Im BGB liegt keine andere Regelung vor, Gerichte haben dies so bestätigt. Flächen von Möbeln werden ebenso mitberechnet (siehe unser Kleingedrucktes im Angebot).

30. Farbunterschiede bei neuem Parkett

Je nach Sortierung des Holzes sind Farbunterschiede zulässig. Eine Natur- Sortierung hat relativ geringe Farbunterschiede ( im Vergleich zu Möbeln ist es immer noch recht unregelmäßig).Eine Rustikal Sortierung hat (sehr) starke Farbunterschiede.Die Sortierung gestreift wird inzwischen nur vereinzelt angeboten ( war in den 1970ern in Mode): Hier gibt es innerhalb eines Stabes starke hell- dunkel unterschiede durch den Splint ( sehr hell). Der Splint wird in den anderen Sortierungen (fast) komplett aussortiert.

Je nach Hersteller und Holzart weicht die Sortierung ab und wird deshalb vorher bemustert. Leider können kleine Muster nicht das Bild einer großen Fläche wiederspiegeln.

 

Besoderheit Hochkantlamelle: Bei der Standard- Sortierung sind auch Plattenbildungen erlaubt,d.h. einzelne Flächen können sich stärker farblich von der restlichen Fläche absetzen. Dies ist laut Gutachter zulässig und bei allen Herstellern üblich. Wer dies verhindern möchte, muß eine Hochkantlamelle in sauberer Ausführung kaufen- allerdings geht dadurch der Charakter dieses Bodens zum Teil verloren, da zu saubere Holzlamellen u.U. eine zu monotone Struktur erzeugen. Bei Großflächen ( Zimmer über 80 m²) sind die partiellen starken Farbunterschiede kaum störend - in einer normalen Wohnung mit kleinen Zimmern sind diese auffälliger. Letzten Endes ist es aber persönliche Geschmackssache.

31. Parkettarbeiten in den Weihnachtsferien

Für Gewerbekunden bieten wir den besonderen Service, auch an außergewöhnlichen Terminen zu arbeiten. Während Ihr Personal im Urlaub ist, können wir Ihr Büro renovieren. Genaueres erfolgt nach Absprache mit ausreichender Vorausplanung. Dieses Angebot bezieht sich nicht auf Standardaufträge für Privatkunden.

32. Betriebsferien

In der Regel sind die Fugen am Ende der Heizperiode ( ca. März) am größten- im Spätsommer am kleinsten.
In aller Regel ist „zwischen den Jahren“ und auch für ca. 2 Wochen im Sommer (Sommerferien in Hessen) geschlossen. Genaueres sollten Sie vorher anfragen.